Haus & Grund: Alternativen zur herkömmlichen Heizung müssen sich rechnen

Bei weiter steigenden Preisen für Energie und Heizung denken zurzeit viele Hausbesitzer über Alternativen zu herkömmlichen Gas-oder Ölheizungen nach. Die Anschaffung von Wärmepumpen, Solaranlagen oder Pelletheizungen aber ist ebenfalls mit hohen Kosten verbunden, die sich am Ende ja amortisieren und rechnen müssen. "Aus diesen Grund raten wir von Schnellschüssen ab", erklärt Christoph Schöll, Koblenzer Vereinsvorsitzender und in Personalunion Landesvorsitzender des Verbandes der Haus-, Wohnungs-und Grundeigentümer Haus & Grund. Bevor man viel Geld ausgibt, sollte man sich zunächst genau informieren und möglichst einen individuellen Sanierungsfahrplan von einem guten und unabhängigen Gutachter und Energieberater erstellen lassen.
Dies sei deshalb sinnvoll, so Christoph Schöll, da jedes Haus von seinem energetischen Zustand her anders sei. Die Effizienz von Wärmepumpen etwa ist abhängig von der Dämmung des Hauses und von der Art der vorhandenen Heizkörper. Solaranlagen lohnen sich nur dann, wenn auch entsprechend Sonneneinstrahlung gegeben ist. Bei Pelletheizungen muss an ausreichend Platz für das Heizmaterial, die Pellets, gedacht werden. "Die künftige Heizung und die Bereitung von warmem Wasser hängen also von vielen Faktoren ab", so der Vorsitzende von Haus & Grund. "Gutachter und Energieberater können insofern dabei helfen, die beste und günstigste Lösung zu finden, auch dann, wenn man sein Haus nicht auf einen Schlag, sondern Schritt für Schritt sanieren möchte. Dazu könnte es passen, dass die bisherige Gas-oder Ölheizung neben den Erneuerbaren erst einmal noch weiterläuft." Schöll macht darauf aufmerksam, dass der Staat Sanierungsfahrpläne mit 80 Prozent finanziell unterstützt. Wegen der starken Nachfrage könne es jedoch unter Umständen etwas dauern, bis man einen Termin beim Experten erhält.
Neue Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien sind in der Regel heute schon deutlich teurer als die herkömmliche Gastherme. Allerdings fördert der Staat den Umbau mit bis zu 35 Prozent, bei alten Ölheizungen sogar mit bis zu 45 Prozent. Auch über Fördermöglichkeiten können Energieberater Auskunft geben. "Womöglich kann auch eine Solarthermieanlage, die mit anderen Heizungssystemen kombiniert wird, die Alternative sein", sagt Christoph Schöll. Dabei werden Wasser oder das Gebäude über Sonnenkollektoren auf dem Dach beheizt. Je nachdem lassen sich auf diese Weise bis zu 20 Prozent des Heizbedarfs ersetzen. Eine Fotovoltaikanlage, die Strom produziert, könnte je nach Art des Hauses und der energetischen Voraussetzungen wiederum eine andere Variante sein.
An die Adresse der Politik gerichtet warnt der Vorsitzende von Haus & Grund davor, die Anforderungen und Standards bezüglich Klimaneutralität nicht immer weiter nach oben zu schrauben. "Die nötige und geforderte Energieeffizienz muss auch bezahlbar sein und bleiben. Da kommen schnell einige Hunderttausend Euro zusammen, die viele, gerade auch ältere Eigentümer, nicht bezahlen können und wollen", sagt Christoph Schöll. "Und nicht zuletzt ist es auch im Interesse der Hausbesitzer, dass Mieten bezahlbar bleiben." Der Vorsitzende von Haus & Grund weist darauf hin, dass ein breites Bündnis aus Verbänden von lmmobilienwirtschaft, Baubranche und Baugewerkschaft bereits an die Ampelkoalition appelliert, die Kirche im Dorf zu lassen: Geringere Standards und höhere staatliche Förderungen brächten in der Summe bessere Ergebnisse. "Aufwand und Ergebnis müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinanderstehen", erklärt Christoph Schöll.

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