Richtig heizen und lüften: So sparen Sie Energie, ohne das Schimmel-Risiko zu vergrößern
Mieter haben jetzt mehr Spielraum, müssen aber weiter heizen.
Zurückhaltung beim Heizen der eigenen vier Wände – dafür gibt es in der kommenden Heizperiode gute Argumente. Einerseits lassen sich so die Kosten zumindest etwas senken, was angesichts der stark gestiegenen Preise für Heizenergie Sinn macht. Andererseits ist Sparsamkeit schon allein mit Blick auf drohende Lieferengpässe geboten. Seit Anfang September dürfen Mieter mit Erlaubnis „von oben“ für sechs Monate die im Mietvertrag vorgeschriebenen Mindesttemperaturen ignorieren. Das erlaubt ihnen die „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“.
Heizung einfach herunterdrehen ist nicht ratsam
„Das heißt aber nicht, dass Mieter nun einfach weitgehend oder gar komplett auf das Heizen verzichten können“, stellt Ralf Schönfeld klar. Der Landesverbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland-Pfalz verweist dazu auf die genannte Verordnung. Sie verlangt vom Mieter ausdrücklich, „durch angemessenes Heiz- und Lüftungsverhalten Schäden an der Mietsache vorzubeugen“. „Generell würde ich weder Eigentümern noch Mietern empfehlen, die Heizung einfach herunterzudrehen. Denn wer das macht, riskiert, ideale Bedingungen für einen Schimmelpilzbefall zu schaffen“, warnt der Experte.
Schon ein Grad weniger spart sechs Prozent Energie
Zudem sollte die Raumtemperatur für alle Bewohner immer noch angenehm sein. Niemand sollte frieren. Aber etwas weniger stark zu heizen, erzielt durchaus Wirkung: Schon ein Grad weniger macht sich im Schnitt mit einer Energieersparnis von rund sechs Prozent bezahlt.
Haus & Grund empfiehlt zum ebenso energiesparenden wie schimmelvermeidenden Heizen und Lüften unter anderem:
- Setzen Sie lieber auf kurzes Stoß bzw. Querlüften (im Winter reichen 5 bis 10 Minuten) als auf ständig gekippte Fenster, mit denen Sie ein Auskühlen der Räume (fördert Schimmel) riskieren und zum Fenster hinaus heizen. Drehen Sie das Thermostat während des Stoßlüften herunter.
- Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme. Deshalb sollten Sie zur Schimmelvorbeugung auch in Schlafzimmern und wenig genutzten Räumen die Temperatur nicht unter 16 Grad sinken lassen (nicht einmal nachts oder bei längerer Abwesenheit). Tagsüber werden bei Anwesenheit wenigstens 19 bis 20 Grad in Aufenthaltsräumen Für das Schlafzimmer genügen nachts auch 16 bis 17 Grad.
- Stellen Sie die Heizung bei Abwesenheit besser auf eine niedrigere Stufe herunter statt sie ganz auszustellen. Das Aufheizen ausgekühlter Räume braucht besonders viel Energie.
- Kühlere Räume sollten Sie nicht indirekt aus warmen Räumen heizen. Halten Sie die Türen zu weniger beheizten Räumen besser geschlossen.
- Verdecken Sie Heizkörper nicht durch Verkleidungen, Möbel oder Vorhänge. Denn dies stört die Wärmeabgabe und verhindert so ein effektives Heizen.