Klimaschutz: Warum immer nur auf dem Rücken der privaten Eigentümer?
Haus & Grund liefert den Parteien Ideen und Vorschläge für eine gerechtere Klimapolitik.
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Eines ist klar: Am Thema Klimaschutz kommen private Eigentümer heutzutage nicht mehr vorbei. Aber es ist höchste Zeit, dass bei den politischen Überlegungen endlich auch ihre Interessen Berücksichtigung finden und Klimapolitik nicht nur auf ihre Kosten gemacht wird.
„Natürlich leisten auch Eigentümer und Vermieter ihren Beitrag. Aber es ist nicht richtig, dass sie die Last für den Klimaschutz (fast) alleine tragen sollen. Das muss gerechter verteilt werden“, fordert Ralf Schönfeld, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland-Pfalz.
Der Landesverband bezieht darum klar Stellung und macht den Parteien konkrete Vorschläge für gerechtere Lösungen – insbesondere mit Blick auf die Landtagswahl am 14. März und die Bundestagswahl am 26. September.
Neue Broschüre mit den wichtigsten Punkten
Die Politik hat sich zum Ziel gesetzt, dass der Gebäudebestand bis 2050 klimaneutral sein soll. Und wer auch immer ab dem Herbst im Bund regiert, wird dieses Ziel im Koalitionsvertrag festschreiben und den Weg dorthin gestalten wollen. Haus & Grund Deutschland hat deshalb die wichtigsten Vorschläge in einer Broschüre für die Politiker zusammengefasst (siehe Kasten unten). Motto: Es ist besser, die Debatte mit eigenen Vorschlägen zu bereichern, als nur die Vorschläge Anderer zu kritisieren. Der Zentralverband setzt mit der Broschüre ein klares Signal: „Wir haben Ideen und wir sind gesprächsbereit“.
Die Forderungen von Haus & Grund Deutschland auf einen Blick
Dies ist ein Auszug aus der Haus & Grund Broschüre „Viele Wege – ein Ziel: Der klimaneutrale Gebäudebestand 2050“. |
77% ärgern sich über die zunehmende Gängelung
Auf Landesebene ist die Eigentümerschutz-Gemeinschaft ebenfalls als starker Botschafter der privaten Eigentümer und Vermieter aktiv. Wichtige Grundlage für die politische Arbeit sind die Ergebnisse des jüngsten Haus & Grund Stimmungsbarometers. Welche Forderungen soll der Verband an die zukünftige Landesregierung in Rheinland-Pfalz richten? Dazu erklärten 83% der Befragten, dass es für die Sanierung von Bestandsgebäuden keine zusätzlichen energetischen Vorgaben geben sollte; nur 16% stimmten dieser Forderung nicht zu. Immerhin 33% der befragten Haus & Grund Mitglieder zeigten sich offen gegenüber zusätzlichen Klimaschutzvorgaben beim Neubau, während 65% dies ablehnen. 77% der Befragten ärgern sich zudem generell über die zunehmende Gängelung durch staatliche Vorschriften.
Nein zu neuen staatlichen Zwangsmaßnahmen
Ein klares Nein von Haus & Grund gibt es für zwei weitere besorgniserregende Überlegungen. In Berlin wird momentan diskutiert, Vermieter an den neuen CO₂-Abgaben für die Heizkosten ihrer Mieter zu beteiligen. Und im Wahlprogramm der rheinland-pfälzischen Grünen findet sich die Forderung, auf Landesebene eine pauschale Solar-Pflicht für Wohngebäude einzuführen. „Solche Maßnahmen gehen in die völlig falsche Richtung“, ist Landesverbandsdirektor Ralf Schönfeld überzeugt. Deutlich erfolgversprechender als staatliche Zwangsmaßnahmen und neue Gängelungen sei die Mischung aus Freiwilligkeit und Förderanreizen. So könnten im Einzelfall optimale Schritte für den Klimaschutz eingeleitet werden.
Neuer Landesregierung die Vorschläge darlegen
Das sei auch der richtige Weg im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Wohnkosten. „Schließlich ist es wichtig, dass Wohnen bezahlbar bleibt und mehr Menschen – und nicht weniger - zu Wohneigentum kommen“, betont Schönfeld. Schon bald nach der Landtagswahl werde der Landesverband seine Vorschläge der neuen rheinland-pfälzischen Landesregierung noch einmal ausführlich darlegen.
Dieser Artikel stammt aus dem digitalen Info-Service von Haus & Grund Rheinland-Pfalz (Ausgabe März 2021 vom 8. März 2021). Melden Sie sich jetzt an für diesen kostenlosen Service des Landesverbands: