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Finanzielle Puffer aufgebraucht: Wieder mehr Haushalte und Personen überschuldet

2025 galten bundesweit 5,67 Millionen Erwachsene als verschuldet, zeigt der Creditreform SchuldnerAtlas.

Symbolbild für Überschuldung: geöffnete leere GeldbörseFoto: yingzaast / Adobe Stock

Einmal im Jahr nimmt eine bekannte Auskunftei die finanziellen Probleme deutscher Verbraucher und ihre Verteilung (nach Alter, Geschlecht und Wohnort) unter die Lupe. Nun ist der „Creditreform SchuldnerAtlas 2025“ erschienen. Er bestätigt die sorgenvollen Vorhersagen vieler Experten, die nach sechs Jahren sinkender Schuldnerquoten eine Rückkehr der Überschuldung vorhergesagt hatten. Sie behielten Recht: 2025 waren 5,67 Millionen Menschen über 18 Jahre überschuldet – 111.000 mehr als im Vorjahr (+ 2,0 Prozent). Auch die Überschuldungsquote stieg von 8,09 im Jahr 2024 auf 8,16. „Die Trendwende ist da – und sie kommt mit Ansage“, kommentierte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform die Ergebnisse der Studie. Die Gründe für die negative Entwicklung sind für ihn klar. „Nach Jahren des Angst-Sparens sind die finanziellen Puffer vieler Menschen schlicht aufgebraucht. Die Multikrise hat nicht nur Spuren hinterlassen, sie wirkt jetzt nach“, betonte er.

„Überschuldung ist kein Randphänomen mehr“

Die Daten zeigen, dass 2025 nicht nur klassische Risikogruppen neu (oder wieder) betroffen waren. Erstmals seit Jahren stieg die Zahl überschuldeter Verbraucher über fast alle sozialen Gruppen hinweg. Besonders auffällig war die Entwicklung bei Personen, die Creditreform den „Lifestyle-Überschuldeten“ und „Überschuldungspragmatikern“ zuordnete. Das sind Menschen mit mittlerem oder sogar überdurchschnittlichem Einkommen, die ihren Lebensstandard nach Jahren des Verzichts durch Ersatz- oder Nachholkonsum zu halten versuchen. „Überschuldung ist kein Randphänomen mehr“, so Hantzsch. „Wir sehen mittlerweile viele, die eigentlich gut situiert sind, aber ihre finanzielle Belastbarkeit überschätzt haben. Das betrifft zunehmend auch Menschen mit stabilem Einkommen und geregeltem Alltag.“

Mehr gravierende Fälle, mehr weiche Überschuldung

Besonders bemerkenswert fanden die Verantwortlichen, dass harte und weiche Überschuldung zugleich zunahmen – eine Besonderheit, die zuletzt 2017 in dieser Form beobachtet worden war. Die Zahl der juristisch relevanten gravierenden Fälle (etwa Vollstreckungen, Inkassoverfahren, Haftbefehle) stieg um rund 39.000 Fälle, während die weichen Überschuldungen (also anhaltende Zahlungsstörungen ohne rechtliche Konsequenz) um 72.000 Fälle zunahmen.

Schleichend in die finanzielle Misere

„Wenn beide Formen gleichzeitig steigen, spricht das für eine breite strukturelle Verschlechterung der privaten Finanzen“, erklärte Creditreform-Geschäftsführer Bernd Bütow. Seiner Erfahrung nach rutschen viele Verbraucher nicht plötzlich, sondern schleichend in die Überschuldung. „Erst geraten Rechnungen in Rückstand, dann folgen Mahnungen und schließlich juristische Verfahren. Das aktuelle Doppelplus ist ein klares Warnsignal für die kommenden Jahre“, war der Fachmann überzeugt.

Starker Anstieg bei Jungen und Älteren

Überdurchschnittlich stark stieg die Überschuldung bei jungen Menschen unter 30 Jahren und bei älteren über 60 Jahren. Während die Jüngeren durch Konsum, Kredite und Onlinekäufe ins Straucheln geraten, leiden die Älteren zunehmend unter steigenden Lebenshaltungskosten und begrenzten Renteneinkommen. „Beide Gruppen haben kaum Spielraum, wenn unvorhergesehene Ausgaben kommen“, mahnte der Creditreform-Geschäftsführer.

Rücklagen weg, Vertrauen angeschlagen

Er sah die Gründe für den Anstieg vor allem in der nachlassenden finanziellen Widerstandsfähigkeit vieler Haushalte. Nach Jahren multipler Krisen – Pandemie, Energiepreise, Inflation – waren Ersparnisse und Reserven vieler Verbraucher aufgezehrt. „Viele haben die letzten Jahre mit erstaunlicher Disziplin überstanden. Aber jetzt zeigt sich: Resilienz ist keine unerschöpfliche Ressource. Die Rücklagen sind weg, das Vertrauen ist angeschlagen – und die Überschuldung kehrt zurück“, betonte Bütow.

Negativtrend dürfte sich 2026 fortsetzen

Die Fachleute der Auskunftei rechnen damit, dass sich der negative Trend auch 2026 fortsetzen wird. Steigende Zinsen, hohe Lebenshaltungskosten und ein schwächerer Arbeitsmarkt dürften die Situation weiter verschärfen. „Die Überschuldung droht wieder ein echtes gesellschaftliches Thema zu werden“, fasste Wirtschaftsforscher Hantzsch seine Befürchtungen zusammen.

NRW, Bayern und Sachsen stark betroffen

In 69 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte sind die Überschuldungsquoten 2025 gestiegen – das ist doppelt so häufig wie im Vorjahr. Besonders stark betroffen sind wirtschaftlich angeschlagene Regionen in Nordrhein-Westfalen, aber auch Teile Bayerns und Sachsens zeigen Zuwächse.

Rheinland-Pfalz im Mittelfeld

In Rheinland-Pfalz blieb die durchschnittliche Schuldnerquote im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 8,27 Prozent. Das war etwas höher als der Bundesschnitt (8,16 Prozent) und ergab einen Platz im Mittelfeld der Länder-Rangliste. Rheinland-Pfalz liegt klar hinter dem Spitzenreiter Bayern (6,05 Prozent), aber auch deutlich vor Schlusslicht Bremen (12,11 Prozent).

Niedrigste Quote im Landkreis Trier-Saarburg

Die niedrigste Schuldnerquote im Land wies der Landkreis Trier-Saarburg (5,55 Prozent) auf. Das reichte im Bundesvergleich zu Platz 63 von insgesamt 400 Landkreisen und kreisfreien Städten. Zum Viertel mit der niedrigsten Quote gehörten außerdem die Landeshauptstadt Mainz (Platz 96), der Landkreis Südliche Weinstraße (98) und der Rhein-Pfalz-Kreis (99). Interessant ist der Vergleich benachbarter Kommunen. So war Mainz mit 6,22 Prozent die Landeshauptstadt mit der zweitniedrigsten Quote und stach damit Wiesbaden klar aus, das mit 12,75 Prozent auf dem 16. und damit letzten Platz landete.

Koblenz mit besonders starkem Rückgang

Weit hinten im Ranking landeten die kreisfreien Städte Pirmasens (mit 16,86 Prozent, dem dritthöchsten Wert bundesweit), Ludwigshafen (14,26 Prozent) und Kaiserslautern (12,58 Prozent). Sie verzeichneten jedoch alle zumindest einen leichten Rückgang der Quote im Vergleich zu 2024. Apropos: Rheinland-Pfalz war in der Liste der zehn Kommunen mit dem höchsten Rückgang gleich dreimal vertreten, nämlich mit der Stadt Koblenz (-0,44 Prozentpunkte), dem Landkreis Mayen-Koblenz (-0,30) und der Stadt Landau in der Pfalz (-0,24).

Spanne von Eichstätt bis nach Bremerhaven

Die Schere der Verschuldung ging 2025 weit auseinander. Bundesweit reichte die Spanne vom bayerischen Eichstätt mit 3,98 Prozent bis Bremerhaven (18,33 Prozent). Auf Landesebene schwankten die Ergebnisse vom Landkreis Trier-Saarburg, wo nur rund jeder 18. Erwachsene überschuldet war, bis zur Stadt Pirmasens, wo das auf fast jeden Sechsten zutraf.

Tipp: Solvenzcheck bei jeder Neuvermietung

Egal wie niedrig oder hoch die Quote von Personen mit erheblichen Finanzproblemen vor Ort auch sein mag: Haus & Grund Rheinland-Pfalz rät Vermietern, sich bei der Auswahl von Mietern nicht nur auf das Bauchgefühl und deren Selbstauskunft zu verlassen.

Vor Vertragsunterschrift sollte stets ein Solvenzcheck durchgeführt werden, der Sie im Zweifelsfall vor Mietinteressenten mit problematischer Zahlungsmoral warnen kann. Die Bonitätsüberprüfung kann mittlerweile bequem am eigenen Rechner durchgeführt werden, etwa mit dem Online-Solvenzcheck von Haus & Grund Rheinland-Pfalz (siehe Kasten unten).

Mehr Infos

Online-Solvenzcheck und Broschüre

Gerade private Kleinvermieter sollten alles tun, um den „richtigen“ Mieter zu finden. Dabei ist wichtig, die Zahlungsfähigkeit des Mietinteressenten im Blick zu haben. Als wertvolle Hilfe erweist sich dabei regelmäßig der Solvenzcheck von Haus & Grund. Der Landesverband bietet die Bonitätsüberprüfung inzwischen auch online an. Freigabenummern für den Online-Solvenzcheck sind im Shop von Haus & Grund Rheinland-Pfalz erhältlich – auch im attraktiven Kombi-Paket mit Freischalt-Codes für die tausendfach bewährten Online-Mietverträge.

Bei der Mietersuche sind nicht nur die Bonität des Interessenten und allerlei Rechtsfragen zu beachten. Es gibt viele Fallen, in die man als Vermieter tappen kann. Wie Sie diesen aus dem Weg gehen können, fasst die Broschüre Den „richtigen“ Mieter finden – 10 Tipps für die Vermietung von Wohnraum zusammen. Herausgeber ist Haus & Grund Rheinland-Pfalz. Die Broschüre kann als PDF-Datei für 5,90 Euro im Online-Shop bestellt werden.

Themenseite

Weiterführende Informationen und Auswertung stellt Creditreform auf der Themenseite zum SchuldnerAtlas 2025 zu Verfügung:

Ergebnisse auf einen Blick

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Dieser Artikel stammt aus dem digitalen Info-Service von Haus & Grund Rheinland-Pfalz (Ausgabe Dezember 2025 vom 17. Dezember 2025). Bitte beachten Sie, dass die Artikel jeweils den Stand zum Veröffentlichungsdatum wiedergeben und anschließend nicht mehr aktualisiert werden.

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6.8 Recht auf Widerruf der datenschutzrechtlichen Einwilligungserklärung

Sie haben das Recht, Ihre datenschutzrechtliche Einwilligungserklärung jederzeit uns gegenüber zu widerrufen. Durch den Widerruf der Einwilligung wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt.

6.9 Automatisierte Entscheidung im Einzelfall einschließlich Profiling

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6.10 Recht auf Beschwerde

Unbeschadet eines anderweitigen verwaltungsrechtlichen oder gerichtlichen Rechtsbehelfs steht Ihnen das Recht auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde zu, wenn Sie der Ansicht sind, dass die von uns vorgenommene Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten gegen die DSGVO verstößt.

Zuständige Aufsicht für uns ist:

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz

Hintere Bleiche 34
55116 Mainz
Telefon: 06131/8920-0
Fax: 06131/8920-299
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7. Social Media Plugins

 

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9. YouTube

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10. Online-Solvenzcheck über CRIF GmbH

Wir bieten einen Online-Solvenzcheck (Mieterbonitätsprüfung) für Vermieter über den Dienstleister CRIF GmbH an. Der kostenpflichtige Service wird über die Webseite www.mietvertraege-rlp.de vertrieben.

Wir übermitteln im Rahmen dieses Services erhobene personenbezogene Daten an die CRIF GmbH, Leopoldstr. 244, 80807 München.

Rechtsgrundlage dieser Übermittlungen ist Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO bzw. Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. b DSGVO (Durchführung eines Vertrages bzw. Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen). Verarbeitet werden personenbezogene Daten, um Vermietern Informationen zur Beurteilung der Bonität von potentiellen Mietern zu geben. Die Bonitätsprüfung dient der Bewahrung der Vermieter vor finanziellen Verlusten und eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit, die Mieter durch Beratung vor einer übermäßigen finanziellen Belastung/Verschuldung zu bewahren.

Nähere Informationen zur Tätigkeit der CRIF GmbH können Sie jederzeit unter www.crif.de/datenschutz abrufen.

11. Kontakt

Bei Fragen zur Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten, bei Auskünften, Berichtigung, Sperrung oder Löschung von Daten sowie Widerruf erteilter Einwilligungen oder Widerspruch gegen eine bestimmte Datenverwendung wenden Sie sich bitte an die oben genannte Adresse oder die E-Mail-Adresse info@hausundgrund-rlp.de

12. Anpassung der Datenschutzerklärung

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Stand: 16.04.2025